Samstag, 25. September 2010

Home, sweet home, oder die harte Landung


Versteht mich nicht falsch!
Es ist wunderbar wieder Zuhause zu sein. Es tat soooo gut, meine Eltern zu sehen, meine Schwestern zu drücken und totzuknutschen, mit meinem Omas zu quatschen, meine beste Freundin anzurufen, Freunde zu sehen, im eigenen Bett zu schlafen.
Trotzdem fühlt sich alles irgendwie falsch an im Moment.

Ich habe in den letzten drei Monaten nicht ein einziges Mal länger als acht Nächte im gleichen Bett verbracht. Mein ganzer Besitz bestand aus einem 12 kg Rucksack, der Tag hatte für mich mindestens 36 Stunden und das Gefühl in der Seele war Freiheit.
Ich habe Angst.
Angst davor, dass mir vier Wände auf Dauer zu eng werden, dass mich meine Heimat nach ein paar Wochen anfängt zu langweilen, dass ich anfange, über das Wetter zu schimpfen und jeder Tag gleich wird.

Und dann hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, Angst... Pfff. Das Einzige, was du fühlen solltest ist:
DANKBARKEIT.
Und jepp, die ist definitiv auch da, versteckt sich hinter der Angst, aber wenn ich mich anstrenge, dann gewinnt sie den Faustkampf.

Danke, Mama und Papa, dass ihr mich nicht nur unterstützt, sondern ermutigt (und Mama auch gedrängt :)) habt, dieses Abenteuer anzutreten.

Danke an den Diner. Ruckzuck von 400€-Kraft auf Vollzeit. Ohne das Geld wäre die Reise definitiv nicht möglich gewesen.

Danke an alle Amerikaner, die dafür gesorgt haben, dass ich mich nicht EIN EINZIGES Mal unwohl, verängstigt, unverstanden oder ungewollt gefühlt habe.

Danke an meinen Schöpfer, der seine schützenden Hände über mich gehalten hat, in jeder Situation.
Verdammt nochmal, sogar mein Krankenhausaufenthalt war rückblickend nicht so schlimm, wie er hätte sein können.
HAHAHA, da bedanke ich mich bei meinem großartigen Gott und im nächsten Satz sage ich 'verdammt nochmal'. So viel zum Thema religiöser Korrektheit... :)

Klar, kopf- und herzmäßig bin ich noch nicht angekommen. In Gedanken bin ich so oft in Chicago, in Orlando, in San Francisco, in New York City bei Joanna, bei Alex, bei Sandra, mit Ina und Anh-Thu in Miami... Hüpfe von Stadt zu Stadt. Ich gucke mir immer wieder Fotos an, lese im Tagebuch, höre Musik, die ich dort gehört habe.
Dann gehts mir besser. Ich versuche nicht daran zu denken, dass ich nicht mehr dort bin, sondern dass ich überhaupt dort war!

2 Kommentare:

  1. ♥ wundervoller Eintrag, auch wenn ich so etwas nie erleben durfte, verstehe ich dich, auf meine Art & Weise... drück dich!

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  2. WOW,ganz toller eintrag. durch deine worte ist es uns möglich einen kleinen einblick in dein herz zu erhaschen...du bist wundervoll ☼

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